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Das Land das keine Menschen wollte-
Ein Märchen ?
Es war einmal ein Land, das sich inmitten einer Festung befand. Die Festung wurde gegen die Zuwanderung von Fremdlingen geschaffen. Die Leute hatten Angst, das Diebe und Tagelöhner das Leben verschlechtern. Auch gab es welche, die Angst vor Menschen hatten, deren Hautpigmentierung eine andere Dichte hatte und sich dadurch farblich von den anderen unterschied.
Die Fürsten dieses Landes waren mit dem Volk einer Meinung, denn sie hatten zuvor den Geldbeutel eines Jeden, durch eine fürstliche Reform um eines Tageslohnes erleichtert.
Fürst Hartz spann den Bogen noch weiter und erfand die Ein-Taler-Arbeit, die von Kranken und Gebrechlichen getan werden sollte.
Das Volk und die Fürsten gaben den Fremdlingen die Schuld für die Reformen, weil sie es nur darauf abgesehen hätten die Ernte zu erbeuten. Auch die Lumpen, welche diese Fremdlinge trugen, deuteten für die Fürsten darauf hin, dass diese durch die Darstellung erbärmlicher Gestalt und Betteltum erstrebten, die Reichtümer dieses Landes zu ergattern, um sie in sündhafte Gegenden abzuführen.
Alsbald führte eine weiter fürstliche Reform dazu, dass Fremdlinge nur halbe Tageslöhne erwerben durften. Gleichzeitig wurden Fremdlings- Reservate geschaffen, welche die Fremdlinge nur mit ausdrücklichem fürstlichem Siegel verlassen durften.
Während die Schatzkammern der Fürsten anwuchsen, wurde der Hass des Volkes auf die Fremdlinge immer größer, da gleichzeitig die Erntesteuer immer höher anstieg.
Aus den Reservaten wurden jetzt immer mehr Fremdlinge an die Festungsgrenzen geleitet. Eigens dafür gebaute Pferdekarren wurden eingesetzt, um die Fremdlinge jenseits der Festung zu befördern. Das Volk jubelte. Wenn ein Fremdling floh und gefasst wurde, musste er den neu beladenen Pferdekarren selber ziehen. Außerdem wurden für solche Fälle streng bewachte Fremdlingskerker errichtet, die dazu beitrugen die Fremdlinge zu isolieren.
Inmitten dieses Reiches lebte Fürst Schilly. Er erklärte die stärker Pigmentierten zu Gesindel und Gesetzlosen. Alle Fürsten des Landes stimmten ihm zu. So kam es zu einer massenhaften Vertreibung, der Fremdlinge. Bald gab es sie nicht mehr. Dennoch verarmt das Volk immer mehr, während die Schatzkammern der Fürsten wuchsen.
Am Rande eines Waldes im westlichen Reichsgebiet befand sich das Schloss der Fürstin Merkel. Sie sah die Not des Landes und schlug vor, alle landeseigenen Gaukler und Tagelöhner für Namens- und Papierlose zu erklären und sie des Landes zu verweisen. Das arbeitende Volk wurde von Fürstin Merkel über eine weitere fürstliche Reform zu Ein-Taler-Leibeigenen erklärt, um das Wachstum der Schatzkammern zu stabilisieren.
Der Vorschlag stieß bei den anderen Fürsten auf große Zustimmung, denn auch sie empfanden das Wachstum ihrer Schatzkammern als zu langsam.
Bald gab es auch keine Gaukler und Tagelöhner mehr. Die fürstlichen Erträge konnten vom Volk nur noch durch die Einführung eines 12-Stunden Arbeitstages erbracht werden. Immer mehr Leibeigene brachen bei der Ernte zusammen und verzweifelten.
Einige von ihnen versammelten sich links von der Schlossmauer. Sie zogen durchs Land und verkündeten dem Volk das große Maß der Goldtaler in den fürstlichen Schatzkammern.
Die fürstliche Versammlung war darüber empört und beschloss, die, die sich links von der Schlossmauer Treffenden, zu Aufsässigen und Rebellen zu erklären und sie des Landes zu verweisen.
Als es auch sie nicht mehr gab wurde der Arbeitstag auf 15 Stunden erhöht und die Kinder zur Arbeit gezwungen, um den Ertrag erbringen zu können. Gleichzeitig wurden die Kranken und Zusammengebrochenen als Nichtsnützer und Krüppel erklärt, und des Landes verwiesen Übrig blieben nur noch die Ein-Taler-Leibeigenen. Jahre später zog die Gicht über das Land. Die Leibeigenen starben in Armut.
Die Gelehrten des Landes untersuchten die Ursachen für den Tod des Ein-Taler-Volkes.
Sie kamen zu dem Ergebnis, dass vergiftete Lebensmittel von den Billig-Handlungsreisenden Aldi und Lidl dafür verantwortlich seien. Die Empörung der Fürsten war groß, waren sie doch Verbündete und Freunde der Fürsten.
Alsbald entstand die Situation, das keiner mehr da war, der den Fürsten ihre Erträge und ihr Essen brachte.
Eine große Hungersnot entstand.
Fürstin Merkel erkannte beim Anblick ihres Schatzes, das sie ihn nicht essen kann.
Und die Moral von der Geschicht: Teilt lieber des Fürsten Besitz, denn Abschiebungen nützen keinem nichtz !
Ende
Das "Märchen" als PDF zum Download [28 KB]